Für den Komponisten Mauricio Kagel war Johann Sebastian Bach eine Art »symbolischer Urvater«. Nicht nur für ihn: Tatsächlich dient Bach bis heute Kunstschaffenden aller ästhetischen Lager und Strömungen als Maßstab ihrer Arbeit. Wie haben Komponist:innen in den letzten Jahren und Jahrzehnten in ihrer Arbeit auf Bach reagiert? Das Konzert trägt repräsentative Beispiele von Mauricio Kagel, Salvatore Sciarrino, Rolf Riehm und Gerd Zacher zusammen. Zwei Bach-Aneignungen der jüngsten Vergangenheit komplettieren das Programm: Henrietta Horn, Choreographin aus Essen, steuert die tänzerische Umsetzung einer Bachschen Fuge bei; der Kölner Thomas Taxus Beck ist mit einer Ensemblekomposition vertreten.
Salvatore Sciarrino (1947)
TOCCATA D-MOLL VON JOHANN SEBASTIAN BACH
für Flöte solo (1993)
Mauricio Kagel (1931–2008)
RECITATIVARIE
für einen singenden Cembalisten (1972)
Gerd Zacher (1929–2014)
ZWEI KANONS ÜBER DAS KÖNIGLICHE THEMA AUS DEM »MUSIKALISCHEN OPFER« VON JOHANN SEBASTIAN BACH für Flöte, zwei Violinen, Violoncello und Cembalo (1999)
1. »Mit den wachsenden Notenwerten wachse das Glück des Königs«
2. »Mit der steigenden Modulation steige der Ruhm des Königs«
Rolf Riehm (1937)
»ADIEU, MARIE, MON AMOUR« NACH KLAVIERSTÜCKEN VON JOHANN SEBASTIAN BACH
für Viola und Akkordeon (2002)
1. nach der Courante aus der Partita c-Moll für Klavier
2. nach dem Präludium c-Moll, Wohltemperiertes Klavier II
3. nach dem Präludium c-Moll, Wohltemperiertes Klavier I
Johann Sebastian Bach (1685–1750)
CONTRAPUNCTUS I (AUS DER »KUNST DER FUGE«)
Choreographie: Henrietta Horn
Thomas Taxus Beck (1962)
DEN BACH RUNTER
für Flöte, Violine, Violoncello und Orgel (2018)